Eichstätt – Das Vocal-Ensemble des Salzburger Mozarteums und die Capella dell’Halla gestalten am Sonntag, 19. November, ein Konzert in der Eichstätter Schutzengelkirche gemeinsam mit der Eichstätter Dommusik. Das Konzert beginnt um 17 Uhr, der Erlös ist für den Dombauverein bestimmt.

Die Aufführung mit dem Titel „In paradisum“ präsentiert barocke Trauermusik von Komponisten, die einst am Salzburger Hof wirkten. Im Mittelpunkt steht dabei das Requiem in f-Moll von Heinrich Ignaz Franz von Biber, das die Gastensembles gemeinsam mit der Eichstätter Jugendkantorei und der Schola Gregoriana darbieten.

Das Mozarteum Vocal-Ensemble wurde 2019 von Jörn Hinnerk Andresen gegründet mit dem Ziel, vokale Schlüsselwerke des Barock und der Moderne in hoher Qualität mit Studierenden und Alumni der Universität Mozarteum aufzuführen. Das Gründungskonzert mit drei Bachkantaten unter Mitwirkung des Barockorchesters der Universität Mozarteum fand im Februar 2021 statt.

Seitdem betritt das vocalEnsemble regelmäßig österreichische und deutsche Konzertbühnen. Es pflegt eine enge Zusammenarbeit unter anderem mit der Salzburger Bachgesellschaft, dem Barockorchester der Universität Mozarteum und den Regensburger Domspatzen. Das Repertoire reicht von solistisch besetzten Bachmotetten bis hin zu großen Festmusiken wie der Marienvesper von Claudio Monteverdi oder dem Te Deum von Jean-Baptiste Lully. Im Focus steht die Pflege der Werke der Salzburger Hofkapellmeister Stefano Bernardi (ab  1627), Andreas Hofer (ab 1654) und Heinrich Ignaz Franz von Biber (ab 1684).

Partner für das Vokalensemble ist die 2021 gegründete Capella dell‘Halla. Namensgeber des Ensembles ist Reichenhall mit seiner über tausendjährigen Beziehung zum Salz (keltisch: Hall). Leiter Robert Schlegl, Barockposaunist und Kulturmanager, initiierte gemeinsam mit Jörn Andresen eine Neuentdeckung des in Reichenhall gebürtigen Salzburger Hofkapellmeisters Andreas Hofer. Aus dessen Sammlung „Ver Sacrum“ (= heiliger Frühling) von achtzehn Offertorien ist im Konzert am 19. November ein ergreifendes Concerto mit dem Titel „Vox in Rama“ zu hören.

In diesem Klagelied verbindet sich die alttestamentarische Klage Rahels um ihre getöteten Kinder mit der dramatischen Darstellung des von Herodes befohlenen tausendfachen Mordes an Neugeborenen um den Messias zu vernichten. Bei der Planung des Konzertes im Frühjahr war der Terror der Hamas in Israel noch nicht abzusehen – aus heutiger Perspektive erfährt diese Motette aus 1677 leider eine unerwartete Aktualität.

Dazu erklingen die Motette „In Paradisum“ und ein doppelchöriges Magnificat von Stefano Bernardi sowie zwei Orgelwerke der zeitgenössischen Komponisten Georg Muffat (er wirkte zeitgleich mit Biber als Organist am Salzburger Dom) und Johann Speth.

Hauptwerk des Abends ist das groß angelegte Requiem in f-moll von Heinrich Ignaz Franz von Biber, das mit seiner dunklen Orchesterbesetzung mit drei Gamben und drei Posaunen eine melancholisch gefärbte Interpretation der Totenmesse darstellt. Trotzdem beeindruckt die farbige Rhythmik und Virtuosität der Komposition.

Bei diesem Konzert treten Musiker des Mozarteums Salzburg und der Eichstätter Dommusik – vertreten durch die Jugendkatorei, die Schola Gregoriana und Domorganist Martin Bernreuther – erstmals gemeinsam auf. Den Eichstätter Domkapellmeister Manfred Faig und Jörn Andresen verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Faig war von 1997 bis 2019 Regionalkantor an der Liebfrauenkirche in Koblenz. Zur gleichen Zeit von 2004 bis 2008 arbeitete Andresen als Chordirektor am Theater in Koblenz. Schnell ergaben sich zahlreiche Kooperationen, ob in der Oper oder in geistlichen Konzerten. Mittlerweile in Eichstätt und Salzburg beheimatet, nehmen die beiden Musiker die Zusammenarbeit nach achtjähriger Pause wieder auf. Ideen für weitere Projekte sind bereits in Entstehung.

Eintrittskarten zu 20 Euro (15 Euro im Vorverkauf und ermäßigt) gibt es bei der Eichstätter Dommusik unter Tel. (08421) 50-861. Weitere Informationen unter www.eichstaetter-dommusik.de.

Quelle: Dommusik Eichstätt